„Sie sehen nicht die Hürden, sondern die Möglichkeiten, und genau das macht ihr Engagement so wertvoll“: Der Mut, Herausforderungen anzugehen, die andere für unlösbar halten, sei der Kern eines jeden ehrenamtlichen Engagements, so Bürgermeister Christoph Weber. Sieben engagierte Bürgerinnen und Bürger ehrte die Kreis- und Hochschulstadt Meschede jetzt für ihre besonderen Leistungen und ihren ehrenamtlichen Einsatz. Die Vergabe der Ehrenauszeichnung fand in gemütlicher Runde mit allen Nominierten und dem gesamten Ehrungskomitee statt.

Dabei stachen zwei Menschen besonders hervor – Marita Franke und Andreas Pieper erhielten in diesem Jahr die Ehrenauszeichnung der Stadt Meschede. Marita Franke ist Leiterin der „Mescheder Tafel“, die vom Caritasverband Meschede betrieben wird. „Ohne Frau Franke würde es die Tafel in dieser Form nicht geben“, würdigte Bürgermeister Weber ihr Engagement. Bereits seit 18 Jahren zeige sie einen überdurchschnittlichen Einsatz und verbringe 40 Stunden pro Woche in ihrem ehrenamtlichen Dienst. Marita Franke koordiniert den Wareneingang sowie das Team und erledigt alle Arbeiten im Hintergrund. 

Andreas Pieper setzt seine gesamte Freizeit für Eversberg ein: Seit den 1970-er Jahren ist er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und leitet derzeit als Brandinspektor die Löschgruppe Eversberg. „Ohne seine dauernde Arbeit wären das Gerätehaus sowie die Anlagen nicht in so einem hervorragenden Zustand“, so Christoph Weber. Andreas Pieper kümmert sich während der Weihnachtszeit um den Stern auf der Burgruine und ebenso um die Kirchturmuhr und das Geläut. Er engagiert sich im Vorstand des Bergstadtvereins und bringt sich mit seinem handwerklichen Können seit Jahren ein.

Bürgermeister Weber überreichte Marita Franke und Andreas Pieper die Ehrenauszeichnung und hob in seiner Rede die Bedeutung des freiwilligen Engagements für die Gesellschaft hervor: „Wir brauchen Menschen wie Sie, die Ideen haben, die mit Leidenschaft anpacken und die Welt um uns herum aktiv gestalten. Nur darüber zu reden, wie man etwas machen könnte, sollte, müsste – das bringt uns nicht weiter. Sie verschenken selbstlos Ihre Zeit für ihre Mitmenschen und das Gemeinwohl.“

Dies gelte ebenso für alle weiteren Nominierten – Bürgermeister Weber: „Sie alle tragen dazu bei, das Leben in unserer Stadt besser, bunter und gerechter zu machen.“ Paula Stucka setzt sich für einen Lebenshof für Schweine in Erflinghausen ein. Der Stall zählt zum Verein „Schutzengel für Tiere“ und rettet Nutztiere vor der Schlachtung und aus schlechter Haltung. Paula Stucka investiert dort viel Zeit und Liebe für das Wohl der Tiere. Uwe Ledermann ist Gründer der Foodsharing-Gruppe Meschede und macht die Foodsharing-Idee im Sauerland bekannt. Er koordiniert und organisiert rund 50 Foodsaver im Sauerland und klärt Schulkinder über die Verwertbarkeit von Lebensmitteln auf.

Dr. Christian Wahle engagiert sich als geschäftsführendes Vorstandmitglied im Verein „Eltern für Kinder e.V.“, der Träger des Filippo-Neri- Kindergartens ist. Ziel seiner ehrenamtlichen Tätigkeit sei immer das Wohl der Kinder, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bringe Dr. Wahle Wertschätzung entgegen, würdigte Christoph Weber: „Er steckt viel Zeit und Herzblut in sein Ehrenamt.“ Norbert Stockhausen ist seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB) ehrenamtlich tätig und derzeit 1. Kassierer. Darüber hinaus engagiert er sich in der katholischen Pfarrgemeinde St. Walburga als Kommunionhelfer und Kollektant und unterstützt im Klinikum Hochsauerland die Ordensschwestern beim Verteilen der Krankenkommunion. Ebenso hilft er in vielfältiger Weise älteren Menschen mit seinem Fachwissen bei Behördengängen sowie bei der Garten- und Hausarbeit.

Holger Kliemannel setzt sich als 1. Vorsitzender des Fördervereins des Städtischen Gymnasiums, als 1. Vorsitzender des Werkkreis Kultur Meschede e.V. (WKM) und zudem als Beirat des Fördervereins Freienohl ein. Insbesondere engagiert er sich für Schüler mit einkommensschwachen Eltern und sorgt dafür, dass sie an Klassenfahrten teilnehmen können. Im WKM wirkt er an einem abwechslungsreichen Kulturprogramm für Meschede mit und organisiert die Lesebühne in der Tröte. Zudem organisiert Holger Kliemannel Lesungen in der Alten Synagoge und war auch Mitorganisator des Konzertes gegen Rechtspopulismus in Meschede.

Als 1. Vorsitzender des Trägervereins des PCE-Instruments-Bads in Freienohl ist Dr. Andreas Götzen aktiv. „Ohne den Trägerverein und ihn würde es das Bad möglicherweise gar nicht mehr geben“, so Christoph Weber. Nicht zuletzt durch Dr. Götzens Einsatz lernen jährlich viele Kinder das Schwimmen. Christoph Weber: „Der Betrieb des beliebten Familienbads unter Vereinsführung ist nur möglich durch einen starken Vorstand mit Visionen und ein engagiertes Team aus Angestellten und Ehrenamtlichen.“ Seit der Vereinsgründung im Jahr 2007 nehme Dr. Andreas Götzen hier eine zentrale Rolle ein.

Es sei schön zu sehen, dass der Einsatz aller Nominierten nicht unbemerkt bleibe, „und dass Sie durch Ihre Nominierung die Wertschätzung erfahren, die Sie verdienen“, so Bürgermeister Weber. Die Ehrenauszeichnung sei eine der höchsten Auszeichnungen, die Meschede vergebe. Dabei sei sie mehr als eine formale Anerkennung – Christoph Weber: Sie ist ein Zeichen der Wertschätzung, aber auch ein Ansporn. Sie soll ermutigen, Engagement fortzusetzen und weiterhin zum Wohl der Menschen in Meschede zu wirken.“