Meschede/Sundern. Gemeinsam geht es besser – ganz besonders, wenn schnelle und kompetente Hilfe für Menschen in Notlagen, Brandschutz und andere Aspekte einer Gefahrenabwehr nötig sind. Deshalb arbeiten mehrere Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr aus den Städten Meschede und Sundern jetzt auch über die Stadtgrenzen hinaus zusammen – und zwar die Löschgruppen Berge, Olpe, Visbeck und Grevenstein auf Mescheder Seite sowie die Löschgruppen Meinkenbracht, Altenhellefeld und Hellefeld aus dem Gebiet der Stadt Sundern. Entstanden ist eine Kooperation zwischen zwei Feuerwehren und zwei Kommunen, die im Hochsauerlandkreis in dieser Form außergewöhnlich ist.
„Für die Bevölkerung ist das ein tolles Signal in Bezug auf gesteigerte Sicherheit“, freut sich Raimund Gördes, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Meschede – und sein Sunderner Kollege Jürgen Voss ergänzt: „Wir machen das, was das Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz ohnehin vorsieht – nämlich, dass sich Kommunen gegenseitig helfen.“
Hintergrund: Schon seit Jahren kennen sich die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr rund um die Stadtgrenzen zwischen Sundern und Meschede: „Es finden gemeinsame Übungen statt, man besucht sich und es sind Freundschaften gewachsen“, erläutert Jürgen Voss. Dabei entstand dann die Überlegung zur Zusammenarbeit – auch aus praktischen Gründen. „Man konnte es einfach nicht verstehen, dass Einheiten aus der Stadt Sundern bei einem Einsatz An der Streue auf Sunderner Gebiet durch den Mescheder Stadtteil Grevenstein fahren, aber im Ort bei einem Notfall nicht helfen können“, betont Raimund Gördes: „Man kann doch einem Bürger nicht sagen, dass er in einer Notsituation auf seine eigenen Feuerwehreinheiten warten soll.“ Und umgekehrt: „Wenn ein Brand in Meinkenbracht ist, liegt Grevenstein viel näher am Einsatzort als die zuständigen Löschgruppen aus Endorf und Stockum“, so Jürgen Voss. Eine Stadtgrenze sei im Grunde erst einmal nur ein Strich, schmunzelt der Sunderner Wehrleiter: „Da haben wir uns hingesetzt und den Strich weggemacht.“
Was sich so einfach anhört, erfordert allerdings eine Menge Planung. Alarmiert wird eine Einheit aus der jeweiligen Nachbarkommune erst ab bestimmten Einsatzkategorien – so genannten „Alarm-Stichworten“. Dafür wurde die Alarm- und Ausrückeordnung der beiden Feuerwehren entsprechend angepasst. Ab Einsätzen mittlerer Größenordnung geht es los: „Das kann zum Beispiel ein Gebäudebrand sein, aber auch ein Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person“, erklärt Jürgen Voss. Und bei gemeinsamen Einsätzen ist immer die Einheit der jeweiligen Kommune federführend – die Löschgruppe aus der Nachbarkommune unterstützt und hilft. Raimund Gördes: „Gemeinsam sind wir stärker, gemeinsam können wir mehr erreichen.“ Im Blick haben beide Wehren dabei einen möglichst effektiven Brandschutz für die Menschen in den heimischen Orten – Jürgen Voss: „Wenn wir mit einer Einheit schon zwei bis drei Minuten eher an einem Einsatzort sind, kann das manchmal ganz entscheidend sein.“
Überlegungen zu einer „grenzüberschreitenden“ Zusammenarbeit der beiden Wehren gab es schon länger – nun konnte die Kooperation auch ganz praktisch unter „Dach und Fach“ gebracht werden. Das Fazit des Sunderner Wehrleiters Jürgen Voss: „Ich bin froh, dass wir zusammengefunden haben.“ Und auch bei den Kameradinnen und Kameraden in den Löschgruppen komme die Zusammenarbeit durch die Bank gut an. Man kenne sich ohnehin seit vielen Jahren, so Raimund Gördes: „Die Rückmeldungen sind super-gut – alle sind hochmotiviert.“