Merle Muckermann startet mit vielen Ideen in neuen Job als Leiterin der Stadtbücherei

Die ersten 100 Tage hat sie schon locker hinter sich gebracht, die ersten Ideen umgesetzt: Merle Muckermann ist seit Januar die neue Leiterin der Stadtbücherei Meschede.

Ein Jahr lang hatte Gisela Fildhaut, die nach 40 Jahren in den Ruhestand ging, sie gründlich auf den neuen Job vorbereitet. Berufsbegleitend studiert die 25-jährige Brilonerin derzeit noch Informationsmanagement an der Hochschule Hannover. Die Themen dort sind oft eng mit der Arbeit in der Stadtbücherei verbunden: Leseförderung und Medienkompetenz waren bereits Thema.

 

Zur Orientierung hatte Merle Muckermann ein Jahr lang einen Bundesfreiwilligendienst im Briloner Stadtarchiv absolviert. Danach schloss sie eine auf zwei Jahre verkürzte Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste in der Stadtbibliothek in Brilon ab. Im September 2022 wechselte die Brilonerin nach Meschede.

 

„Als Kind war ich selbst immer in der Bibliothek, habe auch beim Sommerleseclub mitgemacht“, erzählt die 25-Jährige. Ihr erstes Lieblingsbuch war „Hexenzank mit Merrilu“, erinnert sie sich. Heute liest sie gern Liebesromane – Krimis dagegen sind eher nicht ihr Fall. Nicht nur Bücher bestimmen das Leben von Merle Muckermann: Backen, Nähen, Skifahren nennt sie als Hobbys. Außerdem ist sie aktiv im Altenbürener Karneval. 

 

An der Arbeit in der Stadtbücherei schätzt sie – neben der Vielfältigkeit des Berufs - unter anderem die netten Besucherinnen und Besucher: „Die weitaus meisten Leute sind freundlich und freuen sich über unser Angebot.“ Das Team arbeitet gut zusammen – vier Frauen (zwei in Teilzeit, zwei in Vollzeit) sorgen dafür, dass die Medien immer aktuell eingepflegt sind, die Angebote ansprechend präsentiert werden und Veranstaltungen vorbereitet und durchgeführt werden. 

 

Problematisch ist – das ist nicht neu – die räumliche Enge in der Stadtbücherei am Rathaus: „Die Lage mitten in der Innenstadt ist top, aber wir haben einfach zu wenig Platz.“ Die Büchereileiterin schätzt es sehr, dass etwa an Markttagen viele Besucherinnen und Besucher nach ihrem Einkauf einen Abstecher in die Bücherei machen, doch: „Ziel von Bibliotheken heutzutage ist neben dem Angebot von aktuellen Medien, für die Menschen ein Ort der Begegnung zu sein. Das möchten wir in Meschede auch gerne bieten, um die nötige Aufenthaltsqualität zu schaffen. Dafür reicht leider der Platz nicht.“ 

 

16.000 Medien hat die Stadtbücherei Meschede im Bestand, dazu kommt noch das riesige Angebot in der Onleihe. Rund 5.000 Nutzerinnen und Nutzer sind registriert, mehr als die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche. Gerade von jungen Familien wird die Stadtbücherei rege genutzt. „Das Angebot hier vor Ort scheint gut anzukommen“, hat Merle Muckermann bereits festgestellt. Oft höre man ein Lob: „Danke, dass es euch gibt.“ Viele Stammkunden waren bereits als Kinder Nutzerinnen und Nutzer in der Stadtbücherei – und kommen jetzt mit ihren eigenen Kindern wieder dorthin. 

 

Das Angebot in den Bibliotheken hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Die 25-Jährige weiß das zu schätzen: „Es macht Spaß, sich breit aufzustellen. Und es bringt nichts, vor den modernen Medien und Entwicklungen die Augen zu verschließen.“ Im Gegenteil: „Ich sehe das auch als Chance für die Bücherei.“ Gerade Medienkompetenz zu vermitteln, das sei ein Schwerpunkt der Arbeit in der Zukunft: „Da hat Gisela Fildhaut bereits viel Vorarbeit geleistet, an die ich nun anknüpfen kann.“ Merle Muckermann hat aber auch viele eigene, neue Ideen, die sie gemeinsam mit ihrem Team umsetzen möchte und an denen bereits gearbeitet wird.